Handel, Macht, Kapital: Historische Dimensionen wirtschaftlichen Handelns

Handel, Macht, Kapital: Historische Dimensionen wirtschaftlichen Handelns

Veranstalter
Universität Siegen, Historisches Seminar in Zusammenarbeit mit dem ZfsL Siegen und der Bezirksregierung Arnsberg
Veranstaltungsort
Siegen
Ort
Siegen
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.02.2020 - 08.02.2020
Deadline
29.01.2020
Von
Prof. Dr. Bärbel Kuhn, Universität Siegen

Ziel der Fortbildungsreihe HISTORICA ET DIDACTICA ist es, Unterrichtenden des Faches Geschichte aller Ausbildungsphasen und Qualifikationsstufen aktuelle Forschung und die Arbeit mit neuen Quellen zu ausgewählten Themen zunächst in Fachvorträgen vorzustellen. In anschließenden Workshops reflektieren die Referentinnen und Referenten zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht. Es werden Fragestellungen, Zugänge und Methoden diskutiert und Materialien präsentiert, die geeignet sind, den Schülerinnen und Schülern neue und spannende Facetten historischer Lebenswelten zu erschließen.

Durch die Auseinandersetzung mit ökonomischen Praktiken und Diskursen aus verschiedenen Zeitbereichen und regionalen Kontexten soll ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von menschlichem Wirtschaften und anderen Aspekten der Lebenswelt geschaffen werden. Dieser kulturgeschichtliche Zugang zur Wirtschaftsgeschichte ermöglicht es, klassische Lehrplanthemen in neuer Weise aufzugreifen, die an aktuelle gesellschaftliche Debatten anknüpfen. So kann beispielsweise herausgearbeitet werden, dass die kapitalistische Wirtschaftsform keine anthropologische Konstante darstellt, sondern nur eine von vielen möglichen Formen ökonomischen Handelns ist, die ihre eigene Geschichte hat. Schülerinnen und Schüler werden durch diese historische Perspektivierung motiviert, sich differenzierte Urteile über verschiedene Wirtschaftsformen und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu bilden.

Die fachwissenschaftlichen Vorträge sowie die darauf aufbauenden Unterrichtsentwürfe widmen sich dabei den folgenden Fragen: Wie wurde das Verhältnis von Wirtschaft, Mensch und Umwelt von den historischen Akteuren in unterschiedlichen Kontexten gedacht? Welche Strategie der Legitimation oder Kritik unterschiedlicher Wirtschaftsformen können wir historisch beschreiben und inwiefern standen die Konzepte in Zusammenhang mit spezifischen Menschenbildern, ethischen oder religiösen Vorstellungen? Davon ausgehend soll dem Zusammenhang zwischen ökonomischem Denken und Handeln und Formen sozialer Ungleichheit nachgegangen werden, wie der Diskriminierung aufgrund von Alter, Herkunft/Ethnie/„Rasse“ oder Geschlecht. Ebenfalls zentral ist die Frage der Ressourcen: Welche Rolle spiel(t)en Ressourcen und deren Verteilung für das ökonomische Denken und Handeln, für gesellschaftliche Prozesse und Machtverhältnisse? Welche Bedeutung spielt in diesem Zusammenhang der Konsum? Wie regeln Gesellschaften bzw. Gruppen und/oder Eliten den Zugang zu Ressourcen? Darüber hinaus sollen einige der in unserer Alltagssprache üblichen gesellschaftlich-ökonomischen Begrifflichkeiten einer kritischen historischen Betrachtung unterzogen werden. Denn was ist überhaupt unter „Arbeit“, „Freizeit“ und „Produktivität“ zu verstehen?

Diese Fragen, denen auf der Grundlage von Text- und Bildquellen nachgegangen wird, eröffnen eine Bandbreite inhaltlicher und didaktischer Möglichkeiten, um bestehende Inhalte des Lehrplans in neuer Weise zu erschließen – sei es an außerschulischen Lernorten, über thematische Längsschnitte, fächerübergreifenden Unterricht oder Unterrichtsprojekte.

Programm

Freitag, 7. Februar 2020

ab 14.30 Anmeldung / Begrüßungskaffee

15.00-15.30 Begrüßung & Einführung
Handel, Macht, Kapital: Historische Dimensionen wirtschaftlichen Handelns
Prof. Dr. Noyan Dinçkal, Prof. Dr. Bärbel Kuhn, PD Dr. Astrid Windus (Siegen)

15.30-16.00 Handel, Wirtschaft (und Macht?) in der Jungsteinzeit am Beispiel einer Seeufersiedlung
Dr. Miriam Sénécheau (Freiburg)

16.00-16.30 Alltags-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte in den griechisch-römischen Papyri
Dr. Patrick Reinard (Trier)

16.30-17.30 Workshops

17.30-18.30 Präsentation der Ergebnisse der Workshops

19.00 Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen

Samstag, 8. Februar 2020

09.00-09.30 Kooperation unter Kaufleuten im Mittelalter
Prof. Dr. Ulla Kypta (Hamburg)

09.30-10.00 Arbeit und Kapital: Die Plantagenökonomie in den Amerikas (18. und 19. Jahrhundert)
Prof. Dr. Klaus Weber (Frankfurt/Oder)

10.00-10.30 Globalisierung - Theorien, Modelle, Fallstudien
Prof. Dr. Peter Fäßler (Paderborn)

10.30-11.00 Kaffeepause

11.00-12.00 Workshops

12.00-13.00 Präsentation der Ergebnisse der Workshops & Abschussdiskussion

13.00 Ende der Tagung

Kontakt

Bärbel Kuhn

Universität Siegen, Historisches Seminar
57068 Siegen
0271 740 4525

baerbel.kuhn@uni-siegen.de

https://www.uni-siegen.de/phil/geschichte/lehrstuehle/dgng/tagung/index.html?lang=de
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
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Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung